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Share and Care

re:ferenzen/re:sonanzen Schulentwicklung

Share and Care

Kulturagenten-Schulen teilen ihre Praxis

Am 13. März fand die re:ferenzen / re:sonanzen-Werkstatt der Kulturagenten für kreative Schulen Berlin in der MiK Jugendkunstschule Berlin Mitte statt. Unter der Überschrift Share & Care teilten neun Referenzschulen Kultur ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit interessierten Schulvertreter:innen aus Berlin.

Im Vordergrund standen diesmal außerdem Aspekte der Selbst- und Fürsorge. Denn neben dem Entwickeln und Umsetzen von künstlerischen Projekten, ist es genauso wichtig, das Wohlbefinden aller Beteiligten im Blick zu behalten, wie die Kulturagent:innen zum Start des Tages betonten.

Macht, Schulfunk und künstlerische Erforschung

Nach  dem gemeinsamen Impuls verteilten sich die Teilnehmenden auf den drei Etagen der Jugendkunstschule, wo sie sich in Workshops und Austauschformaten den verschiedensten Themen widmeten.

Wie spricht man mit Jugendlichen über Macht? Und wie geht es mir selbst, wenn ich mit filmerischen Mitteln über das Thema nachdenke? Kann eine Schul-Sprechanlage in das kulturelle Schulleben einbezogen werden? Und den Schüler:innen ein Experimentfeld bieten, bei dem sie sich ausprobieren können, ohne perfekt sein zu müssen?

Sollten Schulhöfe für die Nachbarschaft geöffnet werden? Gibt es do‘s and don’ts für künstlerisch-edukative Projekte an Schule? Kann Stadtraum künstlerisch erforscht werden? Und welche Methoden gibt es?

Während zweier Arbeitsphasen konnten die Teilnehmenden künstlerische Methoden ausprobieren, Einblicke in verschiedene Themen erhalten und Prozesse kennenlernen, die zur Stärkung und Ausarbeitung eines kulturellen Schulprofils beitragen.

Gute Laune, Energie und Begeisterung

„Nach Kulturagenten-Veranstaltung habe ich erfahrungsgemäß immer gute Laune.“ Nach ca. fünf Stunden intensiven Zusammensein, verabschiedeten sich die Teilnehmenden mehr als zufrieden.

Diese Mischung aus anschaulichen Projektberichten, strukturierten Einblicken in die Prozesse im Hintergrund sowie dem eigenen künstlerischen Tun ist eine der Stärken der Veranstaltung, betont eine der teilnehmenden Lehrerinnen zum Abschluss.

Und ein:e ander:e sagt „Die Energie und Begeisterung, mit der die Kolleg:innen in den Workshops über ihre Projekte sprechen, ist sehr motivierend.“



Einblicke in die einzelnen Workshop- und Austauschformate:

Wie spricht man über Macht

Wie spricht man mit Jugendlichen über Macht? In einem Workshop der Alfred-Nobel-Schule lernten die Teilnehmenden einzelne Projekte aus dem rassismuskritischen Schulentwicklungsprozess der Schule kennen. Sie erfuhren, welche Strukturen es braucht, welche Hürden es geben kann und was die Beteiligten motiviert.

Genau wie die Schüler:innen, in einem der vorgestellten Projekte, beschäftigten sich auch die Teilnehmenden mit Fragen zu dem Thema Macht und setzten diese filmisch um.

„Ich habe nun viel, worüber ich weiter nachdenken kann – im positiven Sinne: Wie definiere ich meine Rolle als Lehrerin? Wo habe ich Macht? Wie kann ich wirklich auf Augenhöhe kommunizieren?“, sagte eine Teilnehmer:innen.

Momente, in denen die Zeit stoppt

„Ich denke, mit dieser Technik können wir den Schüler:innen die Angst vorm Zeichnen nehmen. Sie können ihre Vorlagen am Computer bearbeiten und geplottet sieht es sowieso toll aus“, freute sich eine Lehrerin.

Im Workshop der Heinrich-von Stephan-Gemeinschaftsschule ging es um Wachsen. Sie stellten dafür ein künstlerisches Projekt vor, in dem die Schüler:innen geplottete Wandtatoos für das denkmalgeschützte Foyer der Schule gestaltet hatten. Wie entsteht Gemeinschaft? Wie kann eine Schule zu einer Gemeinschaft zusammenwachsen? Was kann sonst noch wachsen – Wissen, Erfahrungen, Freundschaften?

We can work it out

Wenn niemand fragt, „wie lange dauert es denn noch?!“, dann ist es ein gutes Projekt – da waren sich die Teilnehmenden einen Stock tiefer einig. In dem Workshop der Bettina-von-Arnim-Schule ging es um die Fragen: Was braucht es, um künstlerisch-edukative Projekte an Schule gut umsetzen zu

können? Woran erkennt man gute Projekte? Und wieso ist es wichtig ist, auch hier unterschiedliche Perspektiven einzunehmen?

Ihre Gedanken und Ergebnisse halten die Teilnehmenden in Street Art-Stickern fest.

Stadt künstlerisch erfahren

Zur künstlerischen Erforschung des Stadtraums fanden in der re:ferenzen-re:sonanzen-Werkstatt gleich zwei Austauschrunden statt. Vertreter:innen von drei Schulen – einem Gymnasium, einer Gemeinschaftsschule und einer sonderpädagogische Förderschule – sowie zwei Künstlerinnen gaben vormittags Einblicke in ihre unterschiedlichen Formate, Materialien und Praxiserfahrungen.

Nachmittags konnten alle Interessierten den Austausch fortsetzen und vertiefen. Wobei Fragen und erste eigene Ideen zur künstlerischen Stadtraumerforschung eindeutig erwünscht waren.

Schulsprechanlage als kulturelles Medium

„Wir möchten den Schüler:innen ein Experimentierfeld bieten“, sie sollen die Möglichkeit haben sich ausprobieren, und vor allem sollen sie wissen: Wenn sie Fehler machen, werden sie aufgefangen!

Die Fichtelgebirge-Grundschule berichtete in ihrem Workshop davon, wie sie die Schul-Sprechanlage als Medium in das kulturelle Schulleben einbeziehen und welche Varianten des Schulfunks es geben kann.

Gemeinsam mit den Teilnehmenden untersuchten sie anhand dieses Projektes, welche Gelingensmomente es braucht, um neue Routinen und Rituale in der Schule zu etablieren.

Schulhöfe als nachbarschaftliches Grün

Sollten Schulen und Schulhöfe für die Nachbarschaft geöffnet werden? Was gibt es zu beachten? Welche Vor- und Nachteile gibt es? Eine Öffnung ist kein einfacher Prozess. „Da ist es wirklich gut, jemanden wie die Kulturagent:innen an der Seite zu haben“, lobte die Kulturbeauftragte der Friedenburg-Oberschule.

Die Schule lud die Teilnehmenden der re:ferenzen-re:sonanzen-Werkstatt zum Erfahrungsaustausch und gab Einblicke in bereits umgesetzte Projekte zur Öffnung ihrer Schule für die Nachbarschaft: Druckwerkstatt, DIY-Textilwerkstatt und Performance/Tanz.

Dank und Anerkennung im Schulalltag

Auch wenn es aus verschiedenen Gründen nicht immer leicht ist, „Den Blick bewusst auf das Positive zu lenken, ändert so viel“, berichtet eine Lehrerin.

In dem Impuls der Rheinhold-Burger-Schule ging es um Dank und Anerkennung im Schulalltag. Wie kann Wertschätzung in der Schule kultivieren werden? Die Refererntinnen stellten verschiedene Dankbarkeitstools vor, die sowohl mit den Schüler:innen, Eltern und im Kollegium genutzt werden können.