Zwischen:Räume Kultureller Schulentwicklung
Dann ist aber Schluss! bekräftigte der Poetry Slammer Felix Römer in seinem Beitrag zu Beginn. Aber nein, was sagt er denn da – jetzt soll es doch erst richtig losgehen: Am 28. September trafen sich die Beteiligten des Programms Kulturagenten für kreative Schulen Berlin zum Netzwerktreffen im Haus Bastian – Zentrum für kulturelle Bildung, Staatliche Museen zu Berlin.
Gemeinsam arbeiteten sie zum Thema Zwischen:Räume Kultureller Schulentwicklung. Denn Kulturelle Bildung innerhalb der Schule schafft besondere, neue, andere, bewegte Momente und Orte für Schüler:innen und Lehrer:innen. Wie das im Einzelnen aussehen kann, damit beschäftigten sich die Teilnehmenden in verschiedenen Formaten wie Impulsvorträgen, Werkstätten und/oder künstlerischen Workshops. In der Pause lud eine Fotobox zur pantomimischen Beantwortung von Fragen ein.
Einblicke in die Praxis
Wie gelingen Kooperationen mit außerschulischen Partner:innen? Wie können kulturelle Projekte in den Unterricht integriert werden? Und was muss bei fächerübergreifender Zusammenarbeit beachtet werden? In drei Impulsen stellten Kulturagentenschulen Ausschnitte ihrer kulturellen Schulentwicklung vor, teilten ihre Erfahrungen und öffneten den Raum für Fragen.
Input 1: Die Kulturbeauftragte Rebekka Karbstein des Carl-Friedrich-von-Siemens-Gymnasium berichtete anhand ihres Projektes „Die Eingeschlossenen“ von der Zusammenarbeit mit dem Künstler Caspar Pauli und ihrer Kooperation mit dem Museum für Naturkunde. Mit Hilfe von Cyantopien hatten hier Schüler:innen Zimmerpflanzen von Museumsmitarbeiter:innen befreit und so nicht nur chemische Prozesse und Interviewtechniken kennengelernt, sondern auch einen exklusiven Blick hinter die Kulissen einer großen Kulturinstitution werfen können.
Input 2: Vier K-Modell“? – Wichtig, klar- aber bitte nicht zu lasten von Deutsch, Mathe, Englisch. Um Kulturelle Bildung fest zu verankern braucht es strukturelle und physische Räume – diese „Wenn… dann da“- Orte gilt es in Schule zu finden und zu „besetzen.“ Wie und wo man sie findet – am Beispiel der Heinz Brandt Schule – Berlin Weißensee.
Input 3: Beim Kulturrundgang der Fritz-Karsen-Schule werden in über 30 parallel laufenden Präsentationen spannende Elemente aus Unterricht und Projekten gezeigt. In einem Film-Talk reflektieren Lehrer:innen und Schüler:innen, wie durch den Kulturrundgang kulturelle Schulentwicklung gelingt. Filmpremiere & anschließende Diskussion. Eine Anregung zum Nachmachen!
4 Profile – 4 Werkstätten
Da jede Schule anders ist und unterschiedliche Ziele, Interessen und Bedarfe hat, erfolgt die Teilnahme am Programm Kulturagenten für kreative Schulen Berlin in einem von vier Profilen – Impuls, Intensiv, Referenzschule oder Netzwerk.
Auf dem Netzwertreffen trafen sich die Schulen in den Werkstätten ihrer jeweiligen Profile zum gemeinsamen Arbeiten. Während beispielsweise die Schulen des Profils Impuls zum ersten Mal in dieser Konstellation zusammenkamen, beschäftigten sich die Kulturbeauftragten der erfahrenen Referenzschulen Kultur mit Wissenstransfer und der Frage nach einer Weitergabe ihrer langjährigen Erfahrungen.
Künstlerische Werkstätten
Am Nachmittag widmeten sich die Teilnehmenden mit fachlichen Themen rund um die Kulturelle Bildung. Annika Niemann, Kulturagentin, fragte beispielsweise in einem Workshop: Was haben Schulbücher mit Kolonialismus zu tun? Marta Colombo vom Haus Bastian wiederum lud die Teilnehmenden ein, die Medienstation „Digitale Wunderbox“ kennenzulernen. Die Theaterpädagog:innen Kristin Grün und Stefan Behrendt sowie die Kulturagentin Friederike Dunger erprobten mit den Teilnehmenden das Spiel PLAYING UP GENDER.
Und auch auf Felix Römer konnten wir hier wieder treffen, der nach seinem Gedicht am Morgen doch nicht Schluss gemacht hatte, sondern die Teilnehmenden nun zum Frei*schreiben einlud.