Colonial Neighbours revisited
Workshop im Rahmen des Fachtags re:ferenzen / re:sonanzen – Dem ganztägigen Lernen im Bereich Kultureller Bildung auf der Spur
Schulname: Heinrich-von-Stephan-Gemeinschaftsschule
Datum: 23.03.2023
Ort: Jugendkunstschule Pankow
Wer war beteiligt: Schokofeh A. A. Kamiz (Künstlerin), zwei Schüler:innen der Heinrich-von-Stephan-Gemeinschaftsschule, Nadin Reschke (Kulturagentin)
Im Rahmen der re:ferenzen / re:sonanzen-Werkstatt stellten die Schüler:innen der HvS und die Künstlerin Schokofeh A. A. Kamiz das Projekt „Colonial Neighbours. Revisited“ in einem Workshopformat vor.
Ziel war es, anhand des Projektes beispielhaft vorzustellen, wie eine Sensibilisierung für das Thema Kolonialismus im Kontext Schule und dessen Verflechtung mit Rassismus und Diskriminierung im heutigen Alltag der Schule gelingen kann. Wie können Lehrer:innen und Schüler:innen sich für das Thema Kolonialismus und die Folgen in der Gegenwart (Rassismus) sensibilisieren, ohne es zu reproduzieren?
Die Schüler:innen erzählten von ihren Erfahrungen während der Projekttage, in denen sie das Archiv COLONIAL NEIGHBOURS bei SAVVY Contemporary entdeckten, sich aktiv mit kolonialer Vergangenheit auseinandersetzten, nach Spuren und Manifestationen kolonialer Strukturen im heutigen Alltag suchten und künstlerisch dazu arbeiteten. Welche Nachwirkungen kolonialer Geschichte sind heute für die Jugendlichen im Alltag spürbar? Mit unterschiedlichen künstlerischen Zugängen entwickelten die Schüler:innen über einen Zeitraum von mehreren Wochen Collagen, Drucke, Fotografien und Soundaufnahmen zum Archiv COLONIAL NEIGHBOURS.
In den vielen Rückfragen und der Diskussion wurde ein großes Interesse an dem Thema Kolonialismus deutlich. Gleichzeitig wurden die Unsicherheit, wie mit dem Thema als weiße Lehrperson umzugehen sei, thematisiert. Es gab konkrete Nachfragen, das Projekt an anderen Schulen zu wiederholen und ein Lehrmaterial dazu entwickeln.
Im praktischen Teil des Workshops wurde mit 30 Fotografien und diversen Collage-Materialien gearbeitet. In der eigenen Annäherung an das fotografische Material, das Ausschneiden und neu Zusammenstellen und der Diskussion in den Kleingruppen wurde spürbar, wie eine Arbeit mit diesem Thema praktisch aussehen kann.
“Ich habe endlich eine Idee, wie ich mich dem Thema handelnd praktisch nähern kann.” (Lehrer:in)
“Ich will auch unbedingt so ein Projekt an unserer Schule!” (Lehrer:in)
“Es hat Spaß gemacht, die Fotos zu zerschneiden und etwas völlig Neues daraus werden zu lassen. So ein praktisches, Freude orientiertes Vorgehen bei dem harten Thema tut uns allen gut.” (Schüler:in)
“Wir müssten bei dem Thema Kolonialismus viel stärker mit den Lehrer:innen arbeiten, bevor wir mit den Schüler:innen anfangen zu arbeiten.” (Künstler:in )