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Albert-Einstein-Gymnasium
© Albert-EInstein-Gymnasium

Auf einen Blick:

  • AdresseParchimer Allee 109, 12359 Berlin
  • BezirkNeukölln
  • Kulturagenten-Schule seit2020
  • SchulformGymnasium, Staatliche Europa-Schule Berlin Deutsch/Italienisch
  • Schüler:innenzahl1000
  • SchulleitungWolfgang Gerhardt
  • Kulturagent:in Julia Kuzminska
  • KulturbeauftragteElisabeth Schönefeld-Holland
  • Websitehttps://www.aeo.de/

Schule

Albert-Einstein-Gymnasium

Welche fünf Adjektive fallen dir ein, wenn du deine Schule beschreiben möchtest?

Engagiert, organisiert, divers, weitläufig und belebend. Oder besser lebhaft? Lebhaft ist wohl mit „laut“ konnotiert. Das passt nicht zu uns. Belebend ist schön und treffend. Das Albert-Einstein-Gymnasium ist belebend für alle: die Schülerschaft, das Kollegium und alle Menschen, die aus der Kunst oder anderen Bereichen mit uns kooperieren.

Warum hat sich das Albert-Einstein-Gymnasium entschieden, Kulturagenten-Schule zu werden?

Das Kollegium und die Schulleitung freuen sich über die vielen kulturellen Aktivitäten unserer italienisch-deutschen Schule. Trotzdem gibt es den Wunsch, die kulturelle Bildungsarbeit zu professionalisieren, breiter zu verankern, nach Innen und Außen sichtbarer zu machen und noch mehr Schüler:innen teilhaben zu lassen. Wir möchten die nichtmusischen Fachbereiche in die kulturelle Bildung einbinden und weitere Kooperationen neben bereits bestehenden Kooperationspartnern wie dem Rundfunkchor oder „Be Voice“ aufbauen, auch über die Zusammenarbeit mit der benachbarten Alfred-Nobel-Schule (ANS) hinaus. Die Entscheidung der „Albert-Einstein“, am Programm der Kulturagenten für kreative Schulen Berlin teilzunehmen, wurde auch durch die positiven Erfahrungen der „Alfred-Nobel“, die seit 2011 im Programm ist, beeinflusst. Es gibt schon einige Überschneidungen der beiden Schulen, die aneinander reiben, aber noch nicht zu Ende gedacht sind. Daran können wir nun mit der Kulturellen Bildung ansetzen und die Beziehungen über diese Brücke weiter ausbauen.

Was hat sich an deiner Schule seit Programmbeginn verändert?

Trotz unseres Starts als Kulturagenten-Schule während der Corona-Pandemie ist ein Dialog in einem erweiterten Personenkreis entstanden. Es hat sich gezeigt, dass innerhalb des Kollegiums und der Schulleitung ein echter Wille für die Stärkung kultureller Projekte da ist und ein großes Engagement darauf wartet, loslegen zu können. Zunächst schien es schwierig. Wir waren kurz davor, diese Bereitschaft losbrechen zu lassen. Der Termin für die Kulturgruppe und das Konzept für einen Gründungsworkshop stand schon fest. Dann kam der Lockdown. Trotzdem haben wir es später geschafft, die Kulturgruppe im digitalen Raum zu gründen und immerhin zwei mal vor den Sommerferien zu tagen. So gibt es nun eine Sammlung von Wünschen und Bedarfen verschiedener Lehrer:innen aus unterschiedlichen Fachbereichen und viele, viele Ideen, die teilweise schon zu Schuljahresbeginn in die Umsetzung gehen. Im August starten wir zum Beispiel mit sechs Projekttagen für den kompletten siebten Jahrgang, um die Bildung der Klassengemeinschaften in Zeiten von Social Distancing mit Methoden der Kulturellen Bildung zu unterstützen.

Was ist für dich das Besondere an der Zusammenarbeit mit Kulturagent:innen?

Der Blick von Außen: Es ist belebend, wenn jemand mit einer anderen Perspektive Strukturen beurteilt. So entstehen ganz neue Ideen und Möglichkeiten. Vielleicht kommt es sogar an manchen Stellen zu einer Art Mediation durch die „dritte Person“, die dem System und denen, die Teil des Ganzen sind, gut tut. Außerdem ist das große Angebot, das sich über das Programm ergibt, extrem attraktiv. Wir hätten aus der Schule heraus keine Zugangsmöglichkeiten zu Künstler:innen und Kulturinstitutionen und profitieren von den Erfahrungen und Beziehungen des Netzwerks. Nicht zuletzt ist es sehr hilfreich und eine riesige Unterstützung mit ein*er Kulturagent:in zusammen zu arbeiten, weil die Organisation der Projekte viel zusätzliche Arbeit bedeutet.

Wie stellst du dir die Zukunft deiner Schule im Hinblick auf Kulturelle Bildung vor?

In Corona-Zeiten sind wir alle Pioniere. Es ist wirklich interessant, was zur Zeit möglich ist, alte Strukturen und Gewohnheiten brechen auf: zum Beispiel Regel- wird zu Onlineunterricht, aber auch kleinere Klassengrößen und Unterricht an anderen Orten sind auf einmal möglich. Ich bin davon überzeugt, dass wir gerade vieles für die Zukunft ausprobieren, um Schule zu verändern. In der Zusammenarbeit mit dem Programm der Kulturagent:innen möchte ich an der Öffnung des Kultur- und des Bildungsbegriffs arbeiten. Wir sollten davon wegkommen, nur Kunst und Musik als Kultur in Schule zu begreifen und zunehmend gesellschaftskritische Themen fächerübergreifend unter Schüler:innen-Beteiligung zu bearbeiten. Wir können die Power der Kunst für viele erlebbar machen. Denn das interessiert Schüler:innen und kann Schule verändern.