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Tisch.Gesellschaft.KA Vol. 5

Tisch.Gesellschaft.KA Vol. 5

Beziehungsweisen. Kontakt und ästhetische Erfahrungen in Zeiten von Corona

In Zeiten von Corona erleben wir eine verstärkte Verschiebung von Formaten in den digitalen Raum: Seminare werden zum Webinar, Workshops zum Vermittlungstool, Teamsitzungen zu Videokonferenzen, künstlerische Projekte zu Handyperformances, Interaktion zur Soloshow.

Was bedeutet der fehlende physische Kontakt mit Personen für die kulturelle Bildung? Was assoziieren die Akteur:innen mit Kontakt, Beziehung oder Nähe im Kontext ihrer Praxis? Und wie lässt sich der persönliche Kontakt, die sinnlich-ästhetische Erfahrung innerhalb der kulturellen Bildungspraxis über digitale Plattformen wie Zoom, Skype etc. herstellen, aufbauen, aufrechterhalten?

Erfahrungen und experimentelle Ansätze

Im Rahmen der Tisch.Gesellschaft.KA Vol.5 vom 11. Juni 2020 hat das Programm Kulturagenten für kreative Schulen Berlin Künstler:innen, Lehrer:innen, Schüler:innen und Expert:innen aus Bereichen jenseits von Kunst und Schule zum Austausch eingeladen.

Sie teilten Erfahrungen und experimentelle Ansätze, wie z.B. Balkongespräche, gemeinsames Essen und Bewegung vor dem Bildschirm, formulierten Problematiken wie fehlenden Augenkontakt, mangelnde Zugänge und neue Grenzverläufe im digitalen Raum.

Sie skizzierten Versuche, On- und Offline-Realitäten, Präsenz und Distanz künstlerisch zu verbinden und formulierten Wünsche und Sehnsüchte für eine nahe Zukunft: mit weniger Grundrauschen, Hektik, Beliebigkeit und Fülle der Botschaften und Informationen; mit mehr Qualität, Inhalt, Nähe, Zeit, Zusammensein (Solidarität) und Freiheit.

Format spiegelt Thematik

Als die Tisch.Gesellschaft.KA Vol. 5geplant wurde, war es noch nicht möglich, im analogen Raum miteinander in Kontakt zu treten. Daher fand auch dieses Treffen im digitalen Raum statt, so dass das Format die Thematik gewissermaßen spiegelte. Es zeigte sich, dass die digitale Oberfläche eine horizontale Begegnung suggeriert, aber das Miteinander vor ganz andere Herausforderungen stellt, etwa um kritischere Perspektiven einzufangen, aber auch um einen Raum zu schaffen, in dem jede*r zu Wort kommen kann.

Assoziationen, Gedanken und Fragen, die vor, während und nach der Tisch.Gesellschaft.KA Vol.5 aufgekommen sind, haben wir auf einem Padlet  gesammelt.

Ästhetische Praxis im Schulalltag

Eine Frage, die uns weiterhin beschäftigt, ist die nach dem Stellenwert ästhetischer Praxis im schulischen Alltag von Kindern und Jugendlichen, auch dann, wenn dieser noch eine Weile von sozialer Distanzierung und digitalen Oberflächen geprägt bleibt. Ausgehend von unseren Erfahrungen im Programm Kulturagenten für kreative Schulen Berlin möchten wir diese auch in noch folgenden Tisch.Gesellschaften thematisieren und wieder mit einer Vielfalt von Stimmen in Resonanz bringen.